Feuer wird von den westlichen Bergen herabregnen und die Ebene des Kernlandes verbrennen. Die Stadt aus Gold wird für ihre frevelhafte Existenz bluten. (…)
— Auszug aus der Prophezeiung von Loth
Doch das Verderben wird Läuterung und Reinigung sein, es wird das Land reinwaschen von der Sünde seiner höchsten Kaste, auf dass die Saat der Rechtschaffenen erneut gedeihen kann, wenn seine Zeit gekommen ist.
Hintergründe
Bereits seit mehr als 10 Jahren beschäftige ich mich in der einen oder anderen Form mit dem Gothic 2 Modding. Mein Wunsch war es, eine Hommage an dieses Spiel zu kreieren, welches mich in meiner Jugend derart fasziniert hat. Die Atmosphäre und das Spielgefühl des Originalspiels mit einem eigenen Universum zu verbinden ist der Grundgedanke hinter diesem Projekt. Das Universum, in welchem Janus spielt, ist entsprechend über einen langen Zeitraum gewachsen; und wächst noch immer.
Der Name:
Janus - nach dem römischen Gott des Anfangs und des Endes, und aller unverschlossener Durchgänge.
Doch um was geht es denn nun in Janus? Erhalte mit der folgenden Zusammenfassung einen kleinen Überblick.
Abriss der Geschichte:
Das Reich Montargis ist uralt, und seine Hauptstadt Tessach, die "Stadt aus Gold" ist noch viel älter. Der Glanz dieser Stadt und die Mut und Zuversicht, die seine Schönheit in die Herzen der Menschen trieb war genug Anreiz, das Licht Tessachs in die letzten Winkel der Welt zu tragen. Die Truppen des Reiches waren nicht aufzuhalten, von der Eiswüste Torgestau bis in die Urwälder Lovias hinein - Königreiche und Stadtstaaten dergleichen wurden zu montargischen Provinzen. Das änderte sich erst in der Al Safra-Wüste - bei Ke Ardad, wo es dem Gegner gelang, die Armee unter General Thobal beinahe komplett aufzureiben. Die Perle des Südens, Eos, blieb von Tessachs Licht unerreicht. Wie war das möglich? Die Krise wurde sogar noch verschlimmert: Kaiser Eonath II., von seinen Feinden als "Bastardkaiser" verschrien, ebnete den Weg für private Handelsgilden im Reich. Ein Kaufmann aus Nerak nutzte die Gelegenheit, um die Handelsrouten südlich der Lovia-Passage zu erschließen. Zum Schutz der Karawanen stellte dieser Händler, Emmanuel Rosenthal, private Söldnerarmeen auf; ohne Genehmigung des Kaisers. Nachdem kurz nach der Niederlage bei Ke Ardad die Kontore des kaiserlichen Kolonialamtes in Talgarten in Flammen aufgehen und Brandstiftung vermutet wird, bricht entlang der Handelsrouten ein offener Bürgerkrieg der Söldner von Rosenthals "Rosenkartell" und der kaiserlichen Garnisonseinheiten aus. Zeitgleich rücken die Armeen der Al-Safra Republiken und ihrer elyrischen Verbündeten ungehindert auf Talgarten vor.
Die Kämpfe weiten sich wie ein Lauffeuer aus, und auch starke Kampfmagie kommt zum Einsatz. Am Ende ging alles ganz schnell: gewaltige magische Entladungen, später auch als "großer Knall" bekannt, beenden die de facto Existenz dieses großartigen Reiches, welches über mehr als ein Jahrtausend gewachsen ist. Doch was war es, das im Herzen der Stadt aus Gold Mut und Zuversicht in die Herzen der Menschen trieb, und was nun Missgunst und Hass sähte um in den verheerendsten Krieg zu münden, den das Festland je erleben musste?
Was übrig blieb waren viele Fragen, viel Trauer und viel Hass - allen voran gegen Magier, die verantwortlich waren für dieses Übel. Und Tessach? Die Stadt aus Gold fiel in Vergessenheit, als sei das, was sie einst groß gemacht hat, nicht länger Teil dieser Welt. Das Reich war zerstört und das Festland fiel zurück in eine Zeit der Barbarei und der Finsternis.
Auf dieser Reise schlüpft ihr in die Rolle des Goldschmiedes Karl Wollseif, welcher in der Stadt Nerak ein Geschäft besitzt. Karl lebt in turbulenten Zeiten, das Reich Montargis steht an der Schwelle eines Bürgerkriegs - die Truppen des Kaiserreiches stehen gegen die Söldner des Rosenkartells und gleichzeitig die Armee der Al Safra-Republiken. Als die Kämpfe sich ausweiten und das Umland von Nerak bereits vom Getöse der herannahenden Schlachtfelder erfüllt wird, fühlt Karl sich genötigt sein Geschäft zu schließen und zu flüchten. Zusammen mit Jakob und Florian, seinen zwei Gesellen, führt ihn die Reise nach Kalthafen. Nachts klauen die drei ein Boot und stechen in See - ihr Ziel ist das Falmas-Archipel, welches circa eine Woche entfernt liegt.
Nach mehreren Tagen auf offener See erreicht das kleine Boot mit seinen halb verdursteten Passagieren das kleine Eiland Aurora, doch kurz nach dem Anlegen ist Karl plötzlich alleine. Auf der Suche nach seinen Freunden wird er jedoch kurz nach seiner Ankunft auf dieser Insel mit etwas unglaublichem konfrontiert: es sind 200 Jahre vergangen, seit Karl mit seinen Freunden aus Kalthafen aufbrach.
Was gilt es nun zu tun? Ihr seid kein Abenteurer, kein Söldner mit Kampferfahrung - ihr seid ein einfacher Goldschmied, und natürlich glaubt euch niemand eure Geschichte. Die Suche nach einer ungewissen Zukunft führt euch auf eine lange Reise, über die Inselwelt des stillen Meeres bis in die Ruinen des alten Kernlandes hinein. Was werdet ihr dort finden? Diese Reise erzählt eine Geschichte über Verzweiflung und Hass, aber auch Freundschaft und Hoffnung. Hoffnung in eine bessere Zeit und eine bessere Welt, frei von Vorurteil und Ignoranz, Hoffnung in die Menschheit; denn was mit dem alten Reich ging war nicht Frieden und Einheit, sondern nur der Schein davon. Und der Schein kann trügen.
Die Strukturen der Nachkriegszeit
Das Königreich existiert nicht mehr, Montargis und die Inselwelt fielen zurück in eine dunkle Zeit der Barbarei und Zwietracht. Auf dem Festland bildete sich bald eine radikale Gruppierung aus, welche sich das Ausmerzen aller Magie auf die Fahnen geschrieben hat: Die mysteriösen Ionath bringen Ordnung, doch der Preis ist der Verlust der Freiheit. Magier und Arkanisten werden nicht geduldet, sie sind der Hauptfeind - verantwortlich für den Krieg und alles daraus resultierende Leid. In ihrem blinden Hass bringen die Ionath auch Krieg und Tod, wo sie doch eigentlich einem höheren Ziel dienen wollen. Es gibt nicht viele die sich ihrer Macht entgegenstellen, zumal sie nur im Norden des alten Reiches operieren. Doch ein Vorstoß der Ionath in Richtung Süden, dem ehemaligen Kernland und den fruchtbaren Landen der Smaragdküste und Lovias entgegen scheint nur eine Frage der Zeit. Der Krieg frisst sich erneut durch das Land und schickt tausende von Flüchtlingen gen Süden. Die Heere der Ionath verwüsten auf ihrem Weg ganze Dörfer und Städte; sei es um sich zu ernähren oder die Saat der Magie auszumerzen.
Im Süden bildeten sich nach dem Verlust der Hauptstadt viele einzelne freie Stadtstaaten und kleinere Gruppierungen, welche sich später zur Lovia-Konföderation zusammenschlossen. Die Lovia-Konföderation strebt nach Ordnung und Freiheit, und steht Arkanisten nicht so feindlich gegenüber wie das die Ionath tun. Viele Flüchtlinge aus dem Norden hoffen darauf, dass die Konföderation offen gegen die Ionath vorgehen wird - doch diese hält sich raus; vorerst. In den Regionen dazwischen haben sich viele alte Weiler zu blühenden freien Städten gemausert. Sie bekommen die Auswirkungen des Krieges und der herannahenden Heere am heftigsten zu spüren: Flüchtlinge strömen in die Region, und sie sind nicht immer willkommen...
Seit zwei Jahrhunderten wieder ihre eigenen Herren, leben die Torgi des Nordens das Leben ihrer Vorfahren von einst; und möchten nicht viel von dem wissen, was im Süden vorgeht. Doch die Wiege der alten Zivilisation kann sich dem Griff der Ionath nicht ewig entziehen...
...Und die Safri der Wüste, die Lovier und Elyrier? Nicht viel ist bekannt was aus ihnen wurde, nachdem der Krieg so plötzlich und gewaltsam vor den Mauern Tessachs endete. Doch die Nachfahren der matriarchalischen Gesellschaft Al Safras werden die Nachkriegsjahre sicher in Frieden überstanden haben, ähnlich wie die Ureinwohner der Urwälder und Weiten Lovias und Elyrias...
Wo ihr innerhalb dieser Gesellschaft euren Platz findet, bleibt euch überlassen. Werdet ihr eine Möglichkeit finden, in eure Zeit zurückzukehren? Lässt sich der Krieg vielleicht sogar verhindern? Oder findet ihr euch mit eurem Schicksal ab?